Demokratie in kirchlichen Einrichtungen - Unser Beitrag

Eine Darstellung von Michael Ossege

Mitarbeitende, die in einer kirchlichen Einrichtung tätig sind, können und sollten Ihre Interessen durch ihre gewählte Mitarbeitervertretung (MAV) gegenüber den Arbeitgebern deutlich und kanalisiert kundtun. Dass sie einer Einrichtung des deutschen Caritasverbands, einer Pfarrgemeinde oder einem anderen Träger angehören, die sich alle zur Grundordnung der katholischen Kirche bekennen, sollte dabei ein weiterer triftiger Grund sein, ein demokratisch legitimiertes Gremium wie die MAV vollends zu unterstützen.

In unserem Seminar „MAV Basiswissen“ vermitteln wir zum einen die rechtlichen Grundlagen, auf die neue MAV-Mitglieder zugreifen, um sich im Sonderweg des kirchlichen Arbeitsrechts zurechtzufinden. Zum anderen ist die Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der MAV und den eigenen Wertevorstellungen sinnstiftend für die Arbeit als Interessenvertretung und ebenso eine essentielle Möglichkeit, mehr Demokratie in den sonst eher hierarchisch geführten Einrichtungen zu etablieren. Ferner sind wir davon überzeugt, dass durch die gemeinsame Teilnahme von MAV-Mitgliedern aus verschiedensten Einrichtungen, eine Plattform für Austausch und Lernen geboten wird, die unterschiedlichste Menschen zusammenkommen lässt. Wir fördern demokratisches Engagement und wissen, dass wir auf diese Weise Konfliktpotential verringern und Diskriminierung vorbeugen können.  

Für den Jahresbericht der außerschulischen Bildungseinrichtungen im Bistum Münster wurden unsere pädagogischen Mitarbeiter*innen Ruth Hochgürtel und Michael Ossege zu genau diesem starken Thema interviewt: Demokratie. Wir freuen uns schon auf die Veröffentlichung und spannende Lektüre.
.


Rückschau und Ausblick auf die Karwoche

Mit Menschen Zukunft gestalten – interessiert mich die Bohne

von Birgit Laubrock

Viele Menschen mögen gerne ein leckeres Bohnen-Chili essen. Wie lecker! Und die Bohnen aus dem Chili? Dafür interessierten sich über 90 Teilnehmende der solidarischen Kar- und Ostertage im KönzgenHaus. Jeden Tag lernten wir eine Bohnensorte kennen, die Wachtelbohne, die weiße Riesenbohne, die Mungbohne, die schwarze Bohne, die Kaffeebohne ... und warum?

Weil wir uns in der Karwoche fragten, wie Menschen in Zukunft Landwirtschaft gestalten. Zukunft in einer Branche, die uns Menschen ernähren soll, gesund, saisonal und auch solidarisch. Der konkrete Blick leitete uns in das diesjährige Partnerland von Misereor, Kolumbien. Die Bohne ist dort ein zentrales Grundnahrungsmittel. Zu den Exportgütern zählen vor allem Kaffee und Bananen. Leider tragen die Exportgüter nicht zu einer existenzsichernden Landwirtschaft bei. Wie sehen zukunftssichernde Konzepte für Landwirte in Kolumbien aus?

Zudem betrachteten wir unsere Landwirtschaft in Deutschland genauer und schauten uns existenzsichernde Zukunftskonzepte an. Ein Modell der Zukunft könnte die solidarische Landwirtschaft werden, die von solidarisch-partizipativen Konzepten lebt. Die Ideen und Prinzipien der solidarischen Landwirtschaft verbinden die Landwirte in Deutschland und Kolumbien miteinander. Sie zeigten den Teilnehmenden „aufblühende“, landwirtschaftliche Konzepte. Kinder- und Jugendgruppen schafften konkrete Blicke „über den Tellerrand“ z.B. durch ein Gruppenquiz zum Thema Kolumbien und den kritischen Blick hinter viele Label, die unsere Lebensmittel kennzeichen.

Wie „fair“ oder „öko“ ist ein Produkt mit welchem Label? Für uns zeigte sich ein ernüchterndes Bild, das noch wenig Fairness und Ökologie in der Produktion von Lebensmittel zuließ, in Deutschland, in Kolumbien, weltweit. Die politische Forderung der Teilnehmenden nach einer fairen, ökologischen und solidarischen globalen Landwirtschaft für die Zukunft aller Menschen mündete in die gemeinsamen Feiern von Gründonnerstag bis Ostermontag ein. Mit Bohnen zum Einpflanzen, die die Teilnehmenden mit auf dem Weg nach Hause nahmen, wird hoffentlich schon eine Pflanze gekeimt und gewachsen sein, die die Botschaft einer solidarischen landwirtschaftlichen Idee in uns keimen lässt. Interessiert mich die Bohne, wie es in Zukunft weiter geht.

Auch im nächsten Jahr werden wir wieder einladen zu solidarischen Gedanken, Inhalten und Themen rund um die Welt: Global, fair und österlich!

Herzliche Einladung zu den solidarischen Kar- und Ostertagen 2025!

Der Link zeigt Eindrücke von unserer gemeinsamen Zeit, die vielfältig erlebt wurde. Schauen Sie sich gerne einen Ausschnitt oder das ganze Video an.

ZUM VIDEO