Was Musik, Kunst und Politik verbindet

06.01.2022 | „Viva la Musica!“ im KönzgenHaus

Musikerinnen beim Auftritt im KönzgenHaus

Laut, beschwingt und musikalisch – wer in den vergangenen Tagen im KönzgenHaus unterwegs war, fing fast automatisch an, im Takt zu wippen: Seit dem 27.Dezember war hier die Musik zuhause. Rund 80 junge Teilnehmer*innen aus mehreren europäischen Ländern haben hier bis Anfang der Woche unter dem Motto „Kultur trifft politische Bildung“ gemeinsam Musik gemacht und sich weitergebildet. Freiwillig haben sich alle über die geltenden Coronaschutzmassnahmen hinaus auf 2G+ eingelassen. Ein eigenes Testteam war täglich vor Ort.

„Gemeinsam musizieren und diskutieren – bei „Viva la Musica“ geht es insbesondere darum, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Möglichkeiten zu eröffnen, sich sowohl musisch wie kulturell weiterzubilden und das mit politischer Bildung zu verknüpfen“, erklärt Annette Seier, stellvertretende Geschäftsführerin des KönzgenHauses. Denn Musik und politische Bildung – das passt sehr gut zusammen, bekräftigt auch Geschäftsführer Norbert Jansen: „Der Ansatz für dieses neue Format in unserer Bildungseinrichtung ist, Annäherungen an Europa, seine Regionen und Menschen über Lieder, Weisen, Balladen und Pop-Songs zu ermöglichen.“

Hervorragende Möglichkeiten – in jeder Hinsicht

Natürlich sei das KönzgenHaus mit seinen räumlich und akustisch hervorragenden Möglichkeiten auch ein wunderbarer Ort zum Proben; das vom Land NRW geförderte Projekt gehe aber weit darüber hinaus, so Jansen weiter. Die jungen Teilnehmer*innen von „Viva la Musica“ haben in den vergangenen Tagen in wechselnden Ensembles Lieder aus den verschiedenen Musikgenres gemeinsam einstudiert, improvisiert, musiziert und dabei jede Menge Spaß gehabt; die ausgewählten Songs aus den Themenbereichen „Freiheit – Widerstand“ und „Heimat“ wurden dazu jeweils auch im Licht ihrer Entstehung und Bedeutung für die Menschen im jeweiligen Land betrachtet und in Bezug auf ihre politische sowie kulturelle Bedeutung hin analysiert.

„Bella Ciao“ haben viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen beispielsweise im Sommer 2018 als DEN Sommerhit aus der Erfolgsserie „Haus des Geldes“ kennen gelernt - dabei hat das Lied bereits eine über 100-jährige Geschichte als Arbeiter*innen- und Protestlied in Italien und war im zweiten Weltkrieg zur Hymne der italienischen Partisanen im Kampf gegen Hitler und Mussolini geworden. Noch heute zählt es zu den bekanntesten linken Kampfliedern und gilt in aller Welt als Freiheits-Hymne.

Erfahrene Künstler*innen und Pädagog*innen in schöner Atmosphäre

“Wir freuen uns sehr, dass wir mit Heidrun Stritzke von der Folkwang Musikschule in Essen und ihrem Team erfahrene Künstler*innen und Musikpädagog*innen gewinnen konnten, die dieses Seminarformat mit uns im wahrsten Sinne des Wortes "erprobt" haben.“ Die politische Bildungsarbeit wurde von Referent*innen des KönzgenHauses vorbereitet und durchgeführt.

Im Dezember 2019 hatte das Format erstmals im KönzgenHaus stattgefunden; 2020 musste es coronabedingt leider ausfallen.

Spätestens nach der diesjährigen Veranstaltung steht für alle fest: Das Projekt soll auch künftig regelmäßig hier in Haltern stattfinden.

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