Das KönzgenHaus als politischer Bildner

06.04.2021 | Wie die MAV-Arbeit die Gesellschaft formt

Situation in einem Seminarraum

Für rund 100.000 Beschäftigte in Deutschland sind die MAVen quasi der „Betriebsrat“ in Kirche und Caritas und vertreten ihre betrieblichen Interessen. Darüber hinaus dient das Engagement in der MAV als persönliche „Lebensschule“ und kann so die eigene Persönlichkeitsentwicklung sehr bereichern.

Im 3. Teil unserer Serie zeigen wir, wie die MAV-Arbeit als Träger politischer Verantwortung darüber hinaus die ganze Gesellschaft formt.

Mehr als nur Hintergrundwissen

Das KönzgenHaus ist eine verbandspolitische Bildungsstätte der KAB, einem katholischen Sozialverband mit langer Tradition, der sich aktiv in Gesellschaft und Politik bundesweit einbringt. „Wir stehen für eine politische und werteorientierte Bildung und haben einen Bildungsauftrag, der über das jeweilige konkrete Kurs-Thema hinausgeht.“, erklärt Ruth Hochgürtel, pädagogische Mitarbeiterin des KönzgenHauses und langjährige Expertin in Sachen MAV.

Neben den wichtigen rechtlichen Grundlagen, die man für ein erfolgreiches Mitwirken in der MAV-Arbeit benötigt, bekommt man in den Seminaren im KönzgenHaus die Möglichkeit, auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.

Wohlfühlatmosphäre, Raum und Zeit

„Deshalb sind die Seminare in der Regel auch mehrtägig - weil uns das soziale Lernen, das Erleben von Solidarität und das Lernen durch Begegnung und Beziehung wichtig ist.“, ergänzt KönzgenHaus-Geschäftsführer Norbert Jansen. Das gelinge nun mal nicht im stillen Kämmerlein oder ausschließlich online, in Videoformaten.

„Dafür sind echte Resonanzsphären, Begegnungsräume, exemplarische Kompromissverhandlungen und das Erproben politischen Handelns in Lerngruppen notwendig - und diese machen zudem auch wirklich Spaß!“

„Viele MAV-Mitglieder sind laut eigener Aussage gerne bei uns im Haus, weil es bei unseren Seminaren eben nicht nur um das reine Hintergrundwissen geht, sondern auch daneben so viel Austausch stattfindet.“, bekräftigt der pädagogische Mitarbeiter Michael Ossege.

„Wir haben hier viele Rückzugsorte und Wohlfühlecken, für das körperliche und geistige Wohl ist stets gesorgt - das bietet Raum und Zeit. Für die Diskussion miteinander, aber auch für sich selbst.“ Und in diesem geschützten Raum falle es oftmals leichter, seine eigene Meinung zu vertreten sowie eigene Sichtweisen und Einstellungen zu thematisieren – und genau dadurch in den Austausch miteinander zu treten.

Hervorragendes personales Angebot

„Das personale Angebot unserer Referent*innen und Trainer*innen bietet dafür beste Voraussetzungen.“, so Norbert Jansen. „Sie sind ‚da‘ - als Person erkennbar und ansprechbar; sowohl während der Seminareinheiten als auch ‚zwischen den Zeilen‘.“

So sieht es auch Ruth Hochgürtel: „Wir als Referent*innen wollen dazu anregen, in die Diskussion zu gehen – dabei aber immer auf Augenhöhe mit den Kursteilnehmer\*innen bleiben. Auch wir entwickeln uns im Austausch so stetig weiter. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, die es auch bei unpopulärer Meinung ermöglicht, sich zu äußern und sich im ganzen Kurs darüber auszutauschen. Genauso ermutigen wir dazu, politische Einstellungen zu hinterfragen.“

„MAV- Seminare sind im KönzgenHaus also auch immer politische Bildungsseminare - mit einem emanzipatorischen Ansatz.“, fasst Norbert Jansen zusammen. „Das bedeutet, dass wir die Menschen beim aufrechten Gang unterstützen und quasi ihre ‚Würde-Säule‘ stärken. Bei unserem Personal ist die juristische Expertise immer auch mit pädagogischem Know-How verknüpft. Und was man bei uns im KH lernt, kann man direkt im Betrieb anwenden.“

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